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Aplasie |
Aplasie („Unterzahl“) ist die Anomalie, die am weitesten verbreitet ist. Sie bezeichnet die Nichtanlage eines Zahns oder mehrerer Zähne. Das bleibende Gebiss ist dabei häufiger betroffen als die Milchzähne. Es kann zwischen hochgradigen und mäßigen Zahnmängelzuständen unterschieden werden. Bei der hochgradigen Zahnunterzahl (Oligodontie) sind die Anlagen von mehr als sechs Zähnen nicht vorhanden. Fehlen jegliche Zahnanlagen, wird dieses als Anodontie bezeichnet. Vor allem Weisheitszähne werden oft nicht gebildet. Die seitlichen oberen Schneidezähne und die vorderen zweihöckerigen Backenzähne sind seltener von Aplasie betroffen. Die Verbreitung von mäßigem Zahnmangel liegt unter Geschwistern weit über dem Bevölkerungsdurchschnitt. Dies liegt darin, dass Aplasie häufig erblich bedingt ist. Daher ist sie in vielen Fällen ein Begleitsyndrom, beispielsweise bei ektodermalen Dysplasien, Knochenwachstumsstörungen oder dem Down-Syndrom. Der hochgradige Zahnmangelzustand hat jedoch eine relativ geringe Verbreitung. |